Ökologie und Nachhaltigkeit

Umweltbewusst in die Zukunft

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Sieb- und Tampondruck Gailing hat die Weichen gestellt für mehr Ökologie und Nachhaltigkeit in der Produktion

In der Vergangenheit galt die Druckbranche in den Bereichen Siebdruck und Tampondruck wegen aggressiven Lösungsmitteln und gifthaltigen Farben als besonders umweltbelastend. Doch die Branche ist im Umbruch und versucht, ökologische Alternativen zu entwickeln.

Spätestens durch die REACH-Verordnungen (Registration, Evaluation and Authorisation of Chemicals) seit 2006 werden unseren Farb-Lieferanten vor immer neue Herausforderungen gestellt. In der Praxis bedeutet dies, dass immer mehr Rohstoffe überhaupt nicht oder nur noch eingeschränkt für die Produktion unserer Druckfarben eingesetzt werden dürfen. Im schlimmsten Fall hat dies zur Folge, dass die Beständigkeit und die Haftung der Druckfarben nicht mehr dem bisherigen Standard entsprechen.

Zur Absicherung für die eigene Produktion garantieren uns unsere Farblieferanten durch laufende Zertifizierungen und Bescheinigungen, dass ihre Produkte nicht auf der Liste der SVHC-Stoffe (Substances of Very High Concern = besonders besorgniserregende Stoffe) stehen (Ausnahmen sind besonders aufgeführt).

Gefährliche Stoffe in der Produktion werden kontinuierlich reduziert 

Die von uns verwendeten Farben entsprechen der EU-Richtline 2011/65 RoHS ( Restriction of Hazardous Substances = Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe) / Richtline 2015/863, und enthalten somit kein Blei oder Bleiverbindungen, Cadmium oder Cadmiumverbindungen, Chrom VI-Verbindungen, Quecksilber oder Quecksilberverbindung-en, polybromierte Biphenyle oder polybromierte Diphenylether, Di(2-ethylhexyl)phthalat, Benzylbutylphthalat, Dibutylphthalat und Diisobutylphthalat und auch keine Rohstoffe, die diese Stoffe konstitutionsgemäß enthalten. Wir dürfen daher sicher sein, dass alle von uns eingesetzten Produkte den Anforderungen der Richtlinie 2011/65 (RoHS), geändert durch Richtlinie 2015/863 entsprechen. Dabei stützen wir uns auf die vorliegenden Bescheinigung-en und Angaben unserer Lieferanten.

Alternative Lacke und Farben sind auch in unserer Branche auf dem Vormarsch, jedoch liegt die Schwierigkeit darin, hohe Beständigkeit des Druckes mit möglichst harmloser Chemie der Farben zu erreichen. Dabei soll gleichzeitig eine gute Verarbeitbarkeit gewährleistet werden, was eine sehr hohe Herausforderung darstellt, die sehr präzise und stabile Prozesse erfordert.

Nach unserem Motto „Geht nicht – gibt’s nicht“ verlassen wir uns nicht nur auf die Angaben unserer Farblieferanten, sondern arbeiten mit einigen Farbherstellern in der Entwicklung zusammen und testen deren neue Farben in der Praxis. Auch deshalb sind wir immer auf dem neuesten Stand der Entwicklung und haben einen guten Überblick, was zukünftige Technologien angeht.

Wasserbasierte Druckfarben sind nur eine der Alternativen zu den bereits bekannten Farbserien, aber auch die Themen Energieaufwand und Effizienz spielen eine zunehmend große Rolle in der Druckindustrie.

Photovoltaik und energiesparende Produktionsverfahren

Abgesehen davon, dass in unserem Unternehmen seit einiger Zeit der Energiebedarf für unsere Produktion durch selbst erzeugten Strom via Photovoltaik weitgehend gedeckt wird, arbeiten wir an energiearmen Trocknungstechnologien. Als Beispiel setzen wir seit über 15 Jahren im Bereich des Glasdruckes auf UV- trocknende Farben, welche gegenüber dem klassischen keramischen Siebdruck wesentlich energieeffizienter sind und auch in Sachen Farbbrillanz die Nase vorn haben.

Besonders deutlich wird die Problematik, wenn man die Unterschiede bei der Verwendung von keramischen Druckfarben und UV-Druckfarben auf Glas darstellt.

Keramische Farben:

  • müssen im Sieb stets temperiert werden (ca. 60°C)
  • Die Farben enthalten oft Schwermetalle, wie z.B. Blei und Cadmium
  • Die Farben müssen nach der Bedruckung bei hohen Temperaturen (bis zu 650°C eingebrannt werden)

UV-Farben:

  • Sind meist 2K Farben und können über 6-8h verarbeitet werden
  • Zur Trocknung wird wesentlich weniger Energie aufgewendet als bei Einbrennfarben, da nicht die Temperatur sondern die Wellenlänge der Strahlen entscheidend ist. Wie bei allen Lichtquellen ist auch hier die LED-Technik auf dem Vormarsch und verspricht zukünftig einen noch geringeren Energieaufwand als bei den klassischen UV-Brennern.
  • Die Lichtquellen lassen sich wesentlich präziser und flexibler ansteuern als ein Einbrennofen.
  • Die Trocknung mit UV-Licht verspricht sekundenschnelle Trocknung der Farben und lässt es daher zu, dass in kurzer Zeit mehrere Farben ohne Schmieren übereinander gedruckt werden können.

Im Bereich Lösemittelfarben und Wasserlacke setzen wir auf die schnelle Vernetzung mit NIR (nahes Infrarot). Diese Technologie entwickelt in kürzester Zeit eine hohe Energieleistung und kann durch Taktung extrem genau dosiert werden, die Zeiten von starren Systemen mit Umluftöfen kann durch diese Technologie teilweise abgelöst werden.

Lösungsmittelfreie Reinigungstechnik

Aber auch am Ende der Produktionskette beschäftigen wir uns mit Ökologie. Die Reinigung von Druckutensilien war von jeher verbunden mit stark riechenden Lösungsmitteln und hohem zeitlichen Aufwand, dem Betrieb von Absaugvorrichtungen und den verschiedensten Fragen zur Entsorgung der beim Reinigungsprozess entstehenden farbhaltigen Abwassergemische.

Die Schweizer Firma NANOVIS hat sich seit einigen Jahren auf das Thema lösungsmittelfreie Reinigungstechnik in der Druckindustrie spezialisiert und dazu neue Technologien und Geräte entwickelt. Dabei wurde ein Verfahren konzipiert, bei dem die im neuen Reinigungsmittel ruhenden Wirkstoffe durch die gezielte Zufuhr elektrischer Energie kurzfristig aktiviert werden und damit die Farbablösung im Reinigungsprozess bewirken.

Da das speziell entwickelte Reinigungsmittel nicht flüchtig aber dafür recyclebar ist, wird es nicht verbraucht und ist somit zeitlich unbeschränkt nutzbar. Lediglich Verschleppungsverluste müssen sporadisch nachdosiert werden. Die Farbreste werden systematisch getrennt und können als trockener, stichfester Kuchen aus dem Recyclingsystem entnommen werden, so dass die Abfälle aus dem Reinigungsprozess auf ein Minimum reduziert werden.

Umweltbewusste Produktionsverfahren werden immer eine Herausforderung sein, der wir uns stellen, Innerhalb unserer Branche gehören wir mit Sicherheit zu den Vorreitern bei der Umsetzung ökologischer Ziele.

Auch der Fuhrpark wird ökologischer

Nachdem wir im vergangenen Jahr unser erstes Kleinfahrzeug, einen Elektroroller für Botengänge und kürzere Fahrten im Stadtgebiet angeschafft hatten, wurde nun ein emissionsfreier Open Corsa E vom Autohaus Weller in Bietigheim-Bissingen erworben. Mit einer Reichweite von mehr als 300 km ohne nachladen zu müssen, können wir nun auch längere Fahrten zu unseren Kunden umweltfreundlich absolvieren – und der Corsa macht dabei richtig Spaß! Nicht umsonst wurde dieses Auto 2020 mit dem  „Goldenen Lenkrad“ von BILD/AutoBild ausgezeichnet.

Fahren mit eigenem Strom

Das Schönste an diesem Fahrzeug ist aber die Möglichkeit, dass wir es mit unserem eigenen Strom von der ebenfalls im letzten Jahr auf dem Dach unseres Firmengebäudes  installierten Photovoltaikanlage aufladen können. Der Anfang für den Fuhrpark 2.0 ist gemacht und wir werden weiter elektrisieren!